Profil HS-164

Brettnurflügel Allround und Hangflug

HS-164
Datenblatt
[%] 2,225
fx [%] 27,9
[%] 12,553
dx [%] 31,3
rLE [%] 0,01351
ΔΘTE [°] 6,70
cm0 [-] 0,0287
a0 [°] -0,0849
∂ca⁄∂a 6,861
Datum 20.01.15
Profilplot
  • Profilkoordinaten
  • Abbildung Profil
  • CP Plot
  • Widerstandspolare
  • Widerstandspolare
  • blank

Das Profil HS-164 ist eine Neuentwicklung und als Wurzelprofil für große Bretter im Allroundeinsatz gedacht. Die etwas größere Profildicke ist für Sandwichbauweise in Styropor-Abachi/Balsa gut geeignet. Es ist ein relativ leistungsfähiges Profil mit längeren laminaren Laufstrecken, so dass eine Re-Zahl von 200.000 nicht unterschritten werden sollte. Dieses Profil ist für Wurzeltiefen von 300-500 mm entworfen, um große Segelbretter bauen zu können, auch mit Elektroantrieb versteht sich. Bitte das Profil nicht für kleine leichte Bretter verwenden, dafür ist dieses Profil ungeeignet.

Der positive Momentenbeiwert weist zwar leichte Reserven auf, aber abhängig von der Oberflächenqualität können Turbulatoren notwendig sein. Wenn bei der Flugerprobung die Höhenruder im getrimmten Flugzustand nach oben aus dem Strak stehen, ist ein Turbulator auf Profiloberseite und -unterseite anzubringen. Durch diese Maßnahme wird ein positiver Momentenbeitrag erzielt, der aber auch zu viel des Guten sein kann. Falls die Höhenruderklappen mit Turbulator im getrimmten Flug nach unten aus dem Profilstrak herausstehen, Turbulatoren in Spannweitenrichtung kürzen, bis eine neutrale Trimmung erzielt wird. Mit diesem Setup wird im Normalfall die höchste Flugleistung erzielt werden.

Das Profil kann man mit dem HS-160 trotz vermeintlich ähnlicher Geometrie nicht direkt vergleichen, weil dort ein stabiles Handling bei niedrigerer Re-Zahl das Auslegungsziel war. Der Hauptdruckanstieg verläuft dort fast kontinuierlich, was Widerstandspunkte kostet, während das HS-164 erste Anlagen einer laminaren Auslegung aufweist, die aber noch deutlich vom E-184 oder gar Roncz LDFWA entfernt ist. Im Geschwindigkeitsdiagramm kann man das zwar nur erahnen, aber die Polare mit N-Kriterium von 13 lässt unterkritisches Verhalten bei Re=200.000 erwarten, daher lautet die Empfehlung 200.000+. Das HS-164 hat im Einsatzbereich stets 50% laminare Laufstrecke auf der Profiloberseite und das ist bei einem Brettprofil relativ viel. Zugleich habe ich versucht, die Hauptdruckanstiege und insbesondere den Schließungsanteil sanft zu gestalten, um bekannte Probleme wie beim AR 193-S75 zu vermeiden. Im Ergebnis erhält man vergleichbare laminare Laufstrecken, aber ohne laminare Strömungsablösung.

Wenn man sich für das Wurzelprofil HS-164 entscheidet, was verwendet man dann am Mitten- und Außenflügel? Das ist relativ unproblematisch, das Profil lässt sich auf HS-120, HS-132, EMX-07 oder Phönix straken. Die genannten Profile sind alle hinreichend auftriebsstark, um ein HS-164 als Wurzelprofil vertragen zu können und darüber hinaus auch wenig Re-Zahl empfindlich. Bitte auf das Klappenkonzept achten: Bei Mittenhöhenruder benötigt man außen keine Verwindung, kann aber zugunsten des Kurvenflugverhaltens Verwindung einbauen. Bei Elevons sollten es -1,5° sein, ansonsten kann das Überziehverhalten giftig werden, weil das HS-164 mit einem Maximalauftriebsbeiwert von mehr als ca=1,1 aufwartet.

Bitte beachten, dass das Profil HS-164 ein theoretischer Entwurf ist und noch nicht getestet wurde; die ausgesprochenen Empfehlungen basieren auf Erfahrungswerten von ähnlichen Auslegungen.

Fazit: Neues Wurzelprofil für große Bretter zum Erproben!

Quellen- und Literaturnachweis